Die Studie von Detlef Döring verfolgt das Ziel, unter Berücksichtigung namentlich in den letzten Jahrzehnten gewonnener Forschungsergebnisse ein breit gefasstes Panorama des literarischen Lebens der Stadt Leipzig in der Epoche zwischen dem ausgehenden Mittelalter und der Romantik im frühen 19. Jahrhundert zu entwerfen. Im Unterschied zu Darstellungen, die von der Höhe der herausragenden Leistungen – etwa der Klassik oder der Romantik – aus über Literatur urteilen, stehen die Personenkreise, sozialen Schichten und Institutionen, in deren Rahmen Literatur entstanden ist, im Zentrum, werden deren Besonderheit und Eigenart in den Blick genommen.
Literarisches Schreiben und Publizieren wird so in einen engen Zusammenhang mit der Geschichte Leipzigs und den hier anzutreffenden Bedingungen der Literaturproduktion gebracht. Ziel ist es vor allem, die Spezifika der Leipziger Literaturhistorie vor dem Hintergrund der geistesgeschichtlichen Erscheinungen der damaligen Entwicklungen erkennbar zu machen. Aus diesem Blickwinkel erweist sich, so ein Fazit der Untersuchung, die bisher fast durchgängig negative Beurteilung der Leipziger Literaturproduktion um 1800 als korrekturbedürftig.
Der Band versteht sich als Beitrag zum bevorstehenden 1000. Jubiläum der urkundlichen Ersterwähnung Leipzigs und regt an, die reichen Traditionen dieser Stadt auf den Gebieten der Kultur-, Literatur- und Wissenschaftsgeschichte intensiver zu erschließen und einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln.
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