Die chinesische Kampfkunst – wushu – ist eines der Phänomene traditioneller chinesischer Kultur, das nahezu weltweit rezipiert wurde. Ursache dieser gesellschaftsübergreifenden breiten Wahrnehmung ist die kulturspezifische Komplexität dieser Kampfkunst, die sich in den multifunktionalen Möglichkeiten ihrer Anwendung niederschlägt. Trotz großer Popularität in China und im Ausland spielt die chinesische Kampfkunst in der sinologischen Forschung bislang kaum eine Rolle. Dabei trägt gerade die Kampfkunst mit ihren vielfältigen Wechselbeziehungen zu einem tieferen Verständnis der traditionellen chinesischen Kultur bei.
In der vorliegenden Arbeit wird das Phänomen chinesischer Kampfkunst erstmals in seiner Komplexität dargestellt, deren historische Ursachen und innerkulurelle Zusammenhänge den Schwerpunkt der Untersuchung bilden. Neben Exkursen zu wichtigen Schulen der chinesischen Kampfkunst (Shaolin, Tajiquan), Betrachtungen zur Praxis von Kampfkunst im Militär und einem Überblick über die Entwicklung traditioneller Waffen bieten der traditionellen chinesischen Philosophie und Medizin, dem Leser zahlreiche Perspektiven auf ein kulturhistorisches Phänomen, dessen identitätsstiftende Wirkung bis in unsere Gegenwart reicht.
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